Die Tage hat Daniel sich zur Aufgabe gemacht, ein altes Beil wieder flott zu machen. Klar hätte man auch einfach ein neues Beil kaufen können aber viel schöner ist doch ein selbstgebautes.
Für das Beil hat er zuerst den Kopf eines alten Beils vom Stiel befreit und umgeschliffen, wieder poliert und scharf gemacht.
Der Stiel war schon ein wenig aufwendiger. Für den Stiel brauchte er erst einmal Holz und da es weit und breit keine Rohlinge aus Eschenholz gibt hat er einen 1,5 Meter Stamm Esche beim hiesigen Holzhändler bestellt. Ca. 80 cm Durchmesser.
Aus dem Stamm, der nur 5€ gekostet hat er dann die Rolinge gespalten und mit dem Hobel zugerichtet. Die Rohlinge waren dann ca. 3,5 cm dick. Mit der Stichsäge hat er dann den Beilstiel herausgesägt und mit dem Schweifhobel und viel raspeln und feilen in Form gebracht.
Am Ende gab es dann noch eine wunderschöne Versiegelung mit Leinöl.
Da Daniel natürlich nicht mit einem Beil zufrieden ist folgt demnächst noch ein Video in dem er aus den Rohlingen noch eine Axt baut.
Hier erstmal die Fotos und für alle, die selber loslegen wollen und einmal eine Axt oder ein Beil selber bauen wollen, unten noch einmal alles was Ihr braucht und vor allem Werkzeug das taugt, denn wer billig kauft, kauft zweimal.
Daniel Anleitung
Zum selber bauen braucht Ihr:
1. Einen alten Axt/Beilkopf
2. Einen Rohling aus langfaserigem Hartholz. Eschen, Robinien, Hickory oder Kiefernholz (es sollte auf jeden Fall Kernholz sein)
3. Der Rohling sollte zwischen 3 und 4 cm dick sein. Die Breite und Länge könnt Ihr jeh nach dem was Ihr für einen Griff haben wollt selber bestimmen. Wer es ganz einfach haben will zeichnet sich einfach einen fertigen Stiel ab.
4. Den Axt/Beilkopf arbeitet Ihr grob mit der Flex heraus. Auch hier könnt Ihr die Form natürlich selber bestimmen. Ich empfehle sich eine Papierschablone zu machen, die Ihr dann auf beiden Seiten übertragen könnt.
5. Die Feinarbeit am Kopf macht Ihr dann mit Metallfeilen und den Endschliff mit feinem Schleifpapier.
6 Der Stiel wird mit der Band oder Stichsäge herausgesägt. Die Stichsäge kommt dabei an die Grenzen (-;
7. Falls Ihr den Rohling nicht schon vorher mit einem Putzhobel plan gehobelt habt, dann macht Ihr es jetzt.
8. Die Form könnt Ihr jetzt ganz vorsichtig mit dem Schweifhobel / Schabhobel herausarbeiten. Für die Innenrundungen könnt Ihr dann auch wieder mit Feilen arbeiten, wobei Ihr mit einer groben Raspel anfangen könnt und dann, wenn Ihr mit der Form zufrieden seit, nach und nach feiner werdet. Für den Endschliff bietet sich auch wieder ein feines Schleifpapier an.
9. Die Versiegelung. Ich empfehle Euch ein schnellhärtendes natürliches Öl zu nehmen. Z.B. Leinöl. Denk immer daran, jedes Werkzeug nehmt Ihr in die Hand und daher würde Ich nie eine chemische Versiegelung empfehlen. Beim versiegeln ist es auch wichtig, dass Ihr mindestens 20 Grad habt, damit das Öl schnell ausharzt. Andere schnelltrocknende Öle sind Leinöl, Walnussöl, Tunköl.
Trocknende Öle verharzen. Entscheidend ist der Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Trocknende Öle haben über 50%, halbtrocknende 20-50% und nichttrocknende unter 20%.
10. Zum verbinden von Stiel und Kopf braucht Ihr dann einen Holzkeil, der langsam spitz zuläuft. Der Keil sollte aus einem sehr harten Holz sein, damit er das Stielholz entsprechend verpress. Ich habe Buche genommen aber es geht bestimmt auch Eiche oder anderes Hartholz. Es sollte nur härter sein als der Stiel und am besten kurzfasrig.
Das wars auch schon! Ich wünsche viel Spaß beim bauen und wer Fragen hat kann sich auch gerne dazu melden.
Hier noch die Werkzeugliste, von den Werkzeugen, die ich selber nutze oder, die ich schon einmal genutzt habe und für gut befunden habe. Klar sind vll ein paar teurere dabei aber die meisten dieser Werkzeuge könnt Ihr ein Leben lang benutzen und sogar vererben (-; So viel zum Thema nachhaltigkeit. Und was Ihr noch nicht in der Werkstatt habt, hat ja vll auch mal der Nachbar oder ein Freund. (-;
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