Das Gras, es wächst und wächst und wächst und ... ist nun viel zu lange! Doch wie mäht man eigentlich eine so große Fläche nachhaltig und umweltfreundlich?
Für uns kam da nur eine Technik in Frage. Das traditionelle mähen mit der Handsense. Schon Opa Willi hat damals mit der Sense das Gras gestutzt und konnte uns einige hilfreiche Tipps zeigen, die wir Euch nicht vorenthalten wollen. Aber erst einmal zu den Grundlagen.
Welche Vorteile bietet die Sense?
Zunächst einmal ist da das Offensichtlich, die Energieversorgung. Anders als Rasenmäher oder Balkenmäher läuft eine Sense mit reiner Muskelkraft, statt fossiler Brennstoffe.
Der Boden wird nicht mit schweren Maschinen verdichtet. Wir wollen versuchen komplett auf schweres Gerät zu verzichten. So bleibt das Bodenleben erhalten.
Mit Sensen kann man auch übrigens super in steilen Hängen mähen, in die keine Maschine kommt.
Die Tierwelt dankt es uns ebenso. Die Lautstärke vertreibt viele Tiere. Einige kommen sogar unter den Mäher. Jedes Jahr ist laut Schätzungen für 100.000 Rehe und Rehkitze die Mäharbeiten mit großen Maschinen der sichere Tod. Ganz wichtig ist auch, dass nur ein oder zwei mahl im Jahr gemäht wird, da sich so auch mehrjährige Stauden und Blütenpflanzen durchsetzen können und Ihr so aktiv etwas für die Natur, vor allem für die Insekten tun könnt. Aber dazu solltet Ihr Euch unbedingt auch einmal mit dem "Drei Zohnen Garten" von Markus Gastel auseinandersetzen. Es lohnt sich!
Ach ja und gescheite Mulchwürste zum abmulchen der Beete bekommt man auch nur mit lang gemähtem Heu hin, dass am besten gleich frisch verarbeitet wird, da es sich so einfacher rollen lässt. Hier kurz und knackig die Vorteile von Mulchwürsten, die enorm sind:
1. Die Bodenfeuchtigkeit wird bewahrt.
2. Der Boden bekommt zusätzliches organisches Material und die Kleinstlebewesen vermehren sich.
3. Schnecken können ganz einfach kontrolliert werden, indem man immer mal wieder die Würste anhebt und einfach absammelt. Im Herbst lieben es die Schnecken Ihre Gelege unter die Mulchwürste zu legen und können dann ganz einfach mit einem Esslöffel beseitigt werden.
4. Beikräuter haben kaum eine Chance.
Für den eigenen Körper ist dass natürlich weitaus anstrengender als auf einem Traktor mit Balkenblatt zu sitzen. Aber wer sich das Fitnessstudio sparen will und sich stattdessen lieber an der frischen Luft ertüchtigen will, für den gibt es nichts besseres. Am Ende hat man nicht nur etwas für die Natur getan, sondern auch für sich. Vermutlich ist es wesentlich gesünder als ein paar Stunden vor dem Schreibtisch zu sitzen (-;
Aufbau einer Sense
Zum einen ist da der Sensenbaum oder Worb genannt. Er ist meist aus Holz, günstigere Modelle gibt es auch aus Metall. Am Sensenbaum selbst sind dann noch zwei Griffe befestigt. Aber Sensenbaum ist nicht gleich Sensenbaum. In den jeweiligen Regionen haben sich unterschiedliche Bäume entwickelt. Bauform, Gewicht, Schwungrichtung und Form können unterschiedlich sein.
Und dann natürlich das Sensenblatt. Hier gibt es eine Vielzahl unterschiedlichster Modelle. Um nur einmal ein paar zu nennen:
- Rasierschnittsense mit extrem dünner und superschafer Klinge für Rasenschnitt
- Wildschnittsensen mit kurzem dicken Blatt zum durchtrennen von Beerenansätzen etc.
Was brauche ich alles außer der Sense
1. Einen Naturwetzstein, um die Sense auf dem Feld scharf zu halten.
2. Einen Wetzsteinhalter, den Ihr mit Wasser befüllen könnt, den Ihr Euch an den Gürtel schnallen könnt, so geht das wetzen leichter von der Hand.
3. Einen Ambos zum Dengeln oder einen Dengelambos (Dengeleisen), je nachdem welche Technik bevorzugt wird.
4. Einen Dengelhammer. Es gehen aber auch übliche Hämmer. Schaut einfach mal selber ein wenig, was Ihr so daheim habt.
5. Zum Dengeln für Anfänger empfiehlt sich auch ein Dengelapparat.
Grundsätzlich wollen wir keine Produkte empfehlen aber vorweg geben wir Euch gerne den Tipp erst einmal bei Ebay-Kleinanzeigen zu schauen oder mal in der Umgebung zu fragen. Oft steht noch hier und da eine gute Sense herum, die man schnell wieder gängig machen kann. Eines möchten wir aber doch empfehlen. Das Sensenblatt von Schöckenfux, dass wir für Wildschnitt (Brombeer und Rosenansätze) verwenden ist einfach nur klasse und auch sonst alle Blätter vom Fux haben einen guten Ruf.
Auf was muss ich achten?
- der Sensenbaum muss für die Körpergröße passend sein oder verstellbar.
- das Sensenblatt muss ebenfalls passend eingestellt sein
- das Sensenblatt muss scharf sein, also gedengelt und gewetzt
Wer wissen will wie es dann richtig geht, dem bleibt auch nicht's anderes übrig als uns. Einfach anfangen. Passende Sense besorgen, optimalerweise einen Sensenkurs machen oder einige Videos ansehen. Übung macht den Meister. Wenn Ihr Euch das Dengeln nicht zutraut könnt Ihr auch jemanden fragen, der weiß wie es geht und es Euch zeigen lassen oder Ihr besorgt Euch eine ganz billige alte Sense bei Ebay-Kleinanzeigen, die notfalls auch kaputtgehen darf (-;
So, zu guter letzt noch unser Sensenvideo hier verlinkt und wenn Ihr tatsächlich z.B. ein Sensenblatt von Schöckenfux, die wir sehr empfehlen können kauft, denkt doch an uns und unsere Amazon und Ebay Links (-; Aber denkt auch daran erstmal nach einer passenden gebrauchten zu schauen, denn Ihr wisst ja, nachhaltig heißt, auch zu schauen, dass Sachen nicht unnötig hergestellt werden.