Für jeden, der sich bewusst dafür entschieden hat kein Fleisch zu essen stellt sich auch irgendwann die Frage, was kann ich sonst noch kaufen um "Fleisch" zu vermeiden. Oft steht man dann vor vielen Lederprodukten, die nur schwer durch natürliche Materialien ersetzt werden können, am schwersten wohl bei den Schuhen. Wenn man sich momentan einen veganen Wanderschuh kauen möchte, so kommt man in der Regel nicht um Kunststoffe und PU Schau etc. herum. Also alles in allem Plastik und das dieser Stoff ebenfalls ein Umweltproblem darstellt wissen wir spätestens, seit es im Atlantik Plastikansammlungen gibt, die so groß sind wie ganze Länder.
Nach und nach tauchen zwar immer mehr vegane Lederalternativen aber so richtig Massentauglich sind sie noch alle nicht und vielleicht müssen sie das auch gar nicht aber wir brauchen auf jeden Fall bessere Lösungen. Heute wollen wir uns einen Ansatz von uns zeigen, den wir ganz zufällig gefunden haben.
Seit ca. zwei Jahren machen wir uns nun unseren eigenen Kombucha. Schon mal gehört? Der Kombucha ist ein Pilz, der wie zum Beispiel der Essigpilz feuchtes Milieu liebt. Wir nutzen den Pilz um Tee damit zu fermentieren und am Ende bekommt man ein leckeres, gesundes und Kohlensäurehaltiges Getränk, dass gekühlt mit jeder Limo mithalten kann. Mehr dazu findet Ihr in unserm Kombuchatagebuch im angehängten Video:
Aber was hat das alles mit Leder zu tun? Ganz einfach. Bei jedem Ansatz entstehen neue Pilze, die wiederum bei jedem neuen Ansatz wachsen und wieder neue Pilze produzieren. Schnell hat man so viele Pilze, dass man gar nicht mehr weiß wohin damit. Am Ende werden wir noch einmal ein paar Verwendungsmöglichkeiten aufzeigen, die wir zum Teil auch schon ausprobiert haben aber jetzt erst einmal zum Leder.
Ganz einfach! Für das Kombuchaleder nimmt man einfach einen Kombuchapilz, der ca. acht mal so dick ist, wie das Leder, dass man später haben möchte und trocknet Ihn. Sobald der Pilz getrocknet ist, sieht er auch tatsächlich aus, wie ein recht homogenes Lederstück. Die Festigkeit ist enorm, denn mir ist es nicht gelungen, einen ca. 2mm dicken Pilz zu zerreißen. Nicht auszudenken wie stabil erst ein 5 mm dicker Pilz ist, was ungefähr Leder entspricht.
Also von der Flexibilität und Festigkeit haut es schon einmal hin. Das einzige Problem, dass es noch zu Lösen gilt ist das Wasser, denn der Pilz saugt sich recht gerne wieder mit Wasser voll aber auch da haben wir schon ein bisschen mit Ölen herumprobiert und schon ein paar kleine Erfolge gehabt. Auch mit Wachsen und Balsamen werden wir noch einmal herumprobieren.
Der große Vorteil zum Leder und auch anderen veganen Lederalternativen dürfte sein, dass man sich den Pilz im Endeffekt so züchten kann wie man Ihn haben möchte. Es gibt quasi keine Größenbeschränkungen. In unserem Video seht Ihr, wie Ich den Pilz versuche zu zerreißen.
Zusammengefasst kann man wohl sagen, dass es sich auf jeden Fall einmal lohnt über diese Alternative nachzudenken, denn wenn wir weiter so unseren Planeten behandeln und mit allerlei Megafarmen Tiere quälen und Böden zerstören, dann werden die Grundlagen unseres Lebens wohl die nächsten Jahrzehnte nachhaltig zerstört. Die Natur wird sich mit der Zeit davon wieder erholen aber wird der Mensch es? Lassen wir es lieber nicht dazu kommen, denn es gibt doch so viele wirklich gute Ideen da draußen, die lohnen umgesetzt zu werden.
Zum Schluss hier noch einmal wie versprochen, die uns bekannten Verwenungsmethoden von Kombucha.
1. Zur Teefermentation
2. Die Pilze als Gesichtsmaske und bei Hautproblemen
3. Die Ansatzflüssigkeit für Sauerteig
4. Die Pilze Mariniert und gedörrt als veganer Snack
5. Die Pilze mit viel Wasser gemixt als Intensivdünger
6. Die Ansatzflüssigkeit für Salatdressings
und vieles Mehr, dass wir noch nicht wissen (-;
. Und vielleicht als Leder