Wer uns schon länger kennt weiß, dass auf dem Weg zu unserem Feld der Grüngutplatz unseres Dorfes liegt. Da liegt es natürlich nahe auch öfters zu schauen, ob Mulchmaterial in Form von Grasschnitt oder Laub, oder Nadelzweige für die Beeren, oder eine verlassene Aloe Vera Pflanze, wie in diesem Fall.
1. Was sind die häufigsten Fehler bei Aloe Vera Pflanzen?
Die ursprüngliche Heimat der Aloe Vera ist Mexico (Yucatan), Brasilien, Kuba, Afrika und die Kanaren - allgemein Länder mit Sommermonaten in denen oft monatelang kein Regen fällt und die sich durch ein extrem heißes Sommerklima auszeichnen. Aufgrund dieser erschwerten Lebensbedingungen ist die Aloe Vera Pflanze auf die Bildung eigener Nährstoffe und auf das Befüllen der Feuchtigkeitsspeicher in ihren Blättern angewiesen.
Einer der häufigsten Fehler ist daher die Menge und Häufigkeit des Gießens. Aloe Vera Pflanzen sind Wüstenpflanzen und benötigen daher nur alle paar Wochen etwas Wasser. Gibt man Ihnen zu häufig Wasser kann es sein, dass die Wurzeln abfaulen.
Als Wüstenpflanze verträgt sie keine Temperaturen unter +10° Grad und muss daher im Herbst rechtzeitig ins warme gebracht werden. Das Überwintern draußen oder im kühlen Treppenhaus ist ihr sicherer Untergang, schließlich besteht die Pflanze zu einem Großteil aus Wasser. Da im Sommer viele Aloe Vera Pflanzen draußen hingestellt werden vergisst man sie leider allzu leicht.
2. Wie kann ich eine Aloe Vera Pflanze retten?
Je nachdem wie lange die Pflanze schon Kälte oder Nässe ausgesetzt war ist es zumeist recht schwer die Pflanze noch einmal zu retten. Allerdings lohnt sich der Versuch auf jeden Fall. Für die Kosmetik müssen die Pflanzen mindestens vier Jahre alt sein, da dann am meisten ihrer wertvollen Inhaltsstoffe in ihren Blättern vorhanden sind. Da wäre es doch ein Jammer diese Pflanze nicht wieder aufzupäppeln.
Als erstes schneidet man mit einem sauberen und scharfen Messer alle welken Blätter ab. Auch Blätter, die weich oder sogar vom Frost durchsichtig geworden sind müssen vorsichtig entfernt werden. Dabei arbeitet man isch von oben nach unten der Pflanze entlang.
Anschließend wird die Pflanze tief in neue Erde gesetzt. Dabei ist die Pflanze sehr anspruchslos und kommt auch mit weniger Nährstoffen aus. An den Schnittflächen bilden sich mit etwas Glück auch noch neue Wurzeln.
Zum Abschluss noch mit ein wenig Wasser angießen und an einen warmen und hellen Ort stellen. Jetzt heißt es abwarten und NICHT zu oft gießen. Treiben an der Spitze die ersten neuen Blätter aus hat die Pflanze es auf jeden Fall geschafft!
3. Was mache ich mit den abgeschnittenen Blättern?
Die abgeschnittenen Teile kann man mit einem Messer vorsichtig aufschneiden. Das Fruchtfleisch lässt sich sehr gut an einem Glasrand vom Blattäußeren trennen. Einfach von unten nach oben am Glas entlangfahren.
Anschließend mixt man das Fruchtfleisch im Mixer. Raus kommt eine schaumige Flüssigkeit. Das Blattmark der Aloe Vera enthält an die 200 Wirkstoffe, darunter zahlreiche Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe, Aminosäuren, ätherische Öle sowie die schmerzstillende Salicylsäure. Das zähflüssige, schleimige Gel aus dem Frischblatt wird sehr schnell von der Haut aufgenommen. Es kühlt Sonnenbrandund Insektenstiche und heilt dank seiner antibakteriellen Wirkung Wunden.
Im Kühlschrank lässt sich die Creme etwa drei Monate aufbewahren. Falls ihr jedoch eine gut gepflegte Pflanze habt solltet ihr natürlich Eure Creme immer frisch zubereiten.
Hier findet Ihr auch noch mal das Video dazu: