Bunte Blätter, die nach und nach den Boden bedecken, lange Klamotten und auch im November jede Menge zu tun! Im Garten wird es immer weniger was zu tun ist, Dafür andere Dinge in den Vordergrund. Wie zum Beispiel ein neues Großprojekt, aber dazu später mehr. In unserem Permakulturgarten ging es diesen Monat hauptsächlich um gestalterische und Strukturarbeiten. Als Erstes war die Feuerstelle dran. Nachdem wir die Fläche beräumt hatten, ging's los mit dem Planieren der Fläche und anschließend haben wir dann grobe Hackschnitzel verteilt. Wir überlegten, ob wir die Fläche nicht lieber schottern sollten. Doch anstatt den Boden zu verdichten, bauen wir ihn mit Hackschnitzeln weiter auf, schaffen Lebensraum und können die Fläche gleichzeitig nutzen. Macht doch mehr Sinn oder? Und sieht schicker aus :) Dank einer großzügigen Spende vom Restaurant "Hänchenpaula" in Sparbrot, konnten wir die Feuerstelle mit 1A massiven Holzbänken ausstatten. Ein wenig aufgepimpt haben wir sie natürlich, damit sie uns auch lang erhalten bleiben. Zu guter Letzt haben wir dann noch die Treppe neu angelegt und wieder den Aspekt des Lebensraums dabei berücksichtigt. Noch ein paar Reparaturarbeiten an der Feuerstelle und damit ist das Projekt erstmal abgehakt.
Ein wunderschöner Wohlfühlort ist noch schöner geworden und lädt absolut zum Verweilen und gemeinsamen Zeit verbringen ein! Und wartet's mal ab, wenn die Weiden drumherum immer dichter werden ;)
Als wir unsere Sonnenfalle und das im Oktober eingesäte Gemüse (welches bis auf den kleinen schwarzen Winterrettich von unseren Wühlmausgästen wegschnabuliert wurde) begutachteten, kam uns eine Idee. Wir haben ja noch jede Menge Ziegel auf Lager und uns erschien der Weg zwischen Sonnenfalle und Beet einfach zu groß. Verschenkte Pflanzfläche und unnötig viel Krautarbeit dachten wir uns, nee das machen wir anders.
Also beschlossen wir ein neues Hochbeet mit Ziegeln anzulegen. Es bietet wieder wunderbar viel Lebensraum und eine ganze Menge Platz um Gemüse zu pflanzen. Die Abwärme der Ziegeln sorgt hierbei dafür, dass sich die Vegetationsperiode verlängert und durch das Hochbeet hat der Bodenfrost auch nicht gleich so die Chance. Wir werden das Hochbeet jetzt im Winter noch befüllen, so das wir es nächstes Jahr schon bepflanzen können. Die erste Schicht wird hierbei mit stärkeren Ästen und danach Reisig vom Grüngutplatz aufgefüllt. Die zweite Schicht wird eine Mischung aus Laub und Pferdemist und obendrauf kommt dann noch eine Schicht Erde, die wir ordentlich mit Kompost aufpeppen.
Gegen Ende des Monats hatten wir dann Besuch von zwei Freunden, die uns tatkräftig beim Sensen im Insektengarten unterstützt haben, so dass die Arbeit an einem Vormittag erledigt war. Am Nachmittag setzten wir dann einen Berkeley-Kompost auf, die sogenannte Heißrotte. Es war mein erster Berkeley-Kompost und es war super spannend zu lernen wie man die Fäkalien von (gesundem) Mensch und Tier zu etwas Gutem verwenden kann. So schichteten wir lagenweise Stroh, Hühner- und Pferdemist, Fäkalien und Aktivkohle abwechselnd auf. Als wir mit aufschichten fertig waren wässerten wir den kegelförmigen Haufen mit Wasser und etwas Urin. Wichtig bei dem Ganzen ist, das er etwa genauso hoch wie breit und schon luftig aufgeschichtet ist. Die optimale Höhe ist hierbei 1,40 bis 1,60 Meter, also etwa 1-1,5 Kubikmeter Material. dieser Kompost erwärmt sich dann auf ungefähr 80 Grad, so gehen alle schädlichen Bakterien kaputt und der Kompost sterilisiert sich quasi von selbst. Alle zwei bis drei Tage muss er dann gewendet werden, so dass sich alles einmal gut durcherhitzen konnte. Fällt die Temperatur dann unter 60 Grad, kann man ihn zum nachkompostieren liegen lassen. Fertig ist er, wenn eine schöne, krümelige Struktur erreicht wurde.
Diesen Monat startete dann auch unser Großprojekt "Gewächshaus". Wir entschieden uns für eine Gewächshausfläche von 4x4 Metern. So weit, so gut. Wir planten die Vorarbeiten, die tatsächlich recht umfangreich sind, aber dafür gibt es auch vielerlei Gründe. Angefangen haben wir mit dem Abstecken der Fläche, anschließend haben wir dann auf einer Fläche von 5x5 Metern die Grasnarbe abgetragen und zu einen Kompost aufgeschichtet.
Unter der Grasnarbe waren dann etwa 30 Zentimeter guter Mutterboden vorhanden, den wir natürlich fachmännisch gesichert haben. An einem Samstag machten wir dann eine Vereinsaktion, bei der uns einige Mitglieder und ein paar Gäste fleißig mit Spaten und Eimer unterstützen. Es war ein anstrengender, aber erfolgreicher Tag. Neben viel Arbeit, gab es tolle Gespräche, jede Menge Spaß und wir sind sogar fast fertig geworden.
Den restlichen Monat vergnügten Daniel und Ich uns mit den restlichen Arbeiten und ein paar Feinheiten. Falls ihr euch fragt, warum um Himmels Willen wir da jetzt so ein riesen Loch hingezaubert haben, das hat mehrere Gründe. Wir haben uns bis auf ca. 80 Zentimeter Tiefe durch sehr steinreichen Lehm gewühlt, da wir die Vorteile der Erdwärme und -kühle nutzen wollen. Im Sommer haben wir den Kühlungseffekt des Erdreiches, im Winter den Wärmeeffekt. Wir mauern eine Ziegelmauer rundherum, auf die wir dann das Gewächshaus stellen. Der Graben, den man auf dem Bild erkennen kann, dient dazu ein etwa 10 Meter langes Rohr bis in das Gewächshaus zu verlegen, die natürliche Klimaanlage sozusagen. Im Sommer wir durch den Kamineffekt die warme Luft angesogen. Die Luft kühlt sich dann auf dem Weg ins Gewächshaus durch die Erdkühle ab. Kondenswasser, dass sich dabei bildet, läuft im Rohr zurück und am Ende in einen Auffangbehälter als Gießwasser zum Beispiel. Im Winter steigt durch das Rohr, die von der Erdwärme leicht erwärmte Luft ins Gewächshaus, so dass auch bei Minusgraden im Gewächshaus noch etwas wachsen kann. Die Innenfläche wird, bevor wir die gute Erde wieder auffüllen noch gepflastert, da die liebe Wühlmaus aus unserer Sicht nix im Gewächshaus zu suchen hat ;)
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