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Januar / Februar 2021 - Ab in die Werkstatt

Der Winter ist so richtig angekommen. Der Schnee liegt dicke auf den Feldern und die Böden sind gefroren. Im Garten gibt es nicht allzu viel Arbeit. Dafür können wir in der Vereinswerkstatt anpacken und einige Projekte umsetzen.

1) Werkstattumbau


Der offene Teilbereich der Scheune, die als Werkstatt dient, soll in einen geschlossenen Raum umgebaut und gedämmt werden, damit es erträglicher wird, auch bei Außentemperaturen im Minusbereich darin zu arbeiten. Zuerst muss dafür natürlich eine Wand und eine Türe eingebaut werden. So stöberten wir in der Scheune nach Restholz aller Art und verschalten das über 150 Jahre alte Fachwerk mit verschiedensten Brettern und bauten eine Zweiflügel-Tür aus alten Schrankwänden. Auch ein altes und großes Fenster haben wir eingebaut. Für den Boden haben wir alte Lärchendielen gesäumt und abgelängt. Mit der Dämmung einer Seitenwand haben wir begonnen, bis unser Dämmmaterial, in dem Fall Schafswolle, aufgebraucht war. Nach und nach werden wir uns fehlende Materialien aus der Region besorgen und weiter daran arbeiten. Zum Beispiel sollen Teile der Wände mit Cordwood verkleidet werden. Das ist eine bestimmte Holz – Lehm – Wandkonstruktion. Aber hierzu mehr, sobald es soweit ist. Den Boden wollen wir auch noch legen, wenn wir das Füllmaterial besorgt haben und das Wetter die Gartenarbeit verhindert.


2) Lebensräume

Auch weiterhin ist es uns ein großes Anliegen, die Vielfalt der Natur bestmöglich zu fördern. Das Schaffen von Lebensräumen ist hierfür von besonderer Bedeutung. Ein altes, massive Stück Eiche und Bleche vom Schrottplatz fürs Dach sind die Materialien, die es für ein Bienenhotel braucht, wovon wir 2 Stück bauten.

Konzentriert haben wir uns allerdings auf geeignete Lebensräume für Vögel. Nach einer kleinen Internetrecherche fanden wir hilfreiche Bauanleitungen vom Naturschutzbund NABU für verschiedene Nisthilfen (Anleitung Höhlenbrüter - Anleitung Mauersegler). Auf unserem Gelände sind wir dabei, eine Streuobstwiese samt Pflanzscheiben und Pflanzstreifen anzulegen. Noch sind die Bäume nicht groß genug, Platz für die Höhlenbrütervogel-Kästen ist aber allemal. Diese laden einige bekannte, aber auch gefährdete Vogelarten zum Wohnen ein. Zu den potentiellen Bewohnern zählen sämtliche Meisenarten wie Kohlmeise, Blaumeise oder Haubenmeise. Auch Haus- und Feldsperling finden hier ein Zuhause. Weiter geht’s mit dem Star, dem Gartenrotschwanz oder dem Trauerschnäpper. Einzig in der Größe der Einfluglöcher unterscheiden sich die Nistkästen. Allgemein gibt es für Nisthilfen ein paar Dinge zu beachten. Die Bretter müssen ausreichend dick sein (mind. 1,8cm) und am besten aus Massiv-Hölzern wie Eiche, Lärche, Robinie oder Kiefer: Unbehandelte, raue Oberflächen sind für die Vögel besonders gut geeignet und Holzschutzmittel mögen sie überhaupt nicht. Wir haben zwar darauf verzichtet, allerdings können die Außenwände zum Schutz gegen Feuchtigkeit und Pilze mit Leinöl oder umweltfreundlichen Farben gestrichen werden. In der Anleitung vom NABU steht alles, was ihr hierzu wissen müsst und auf unserem Youtube-Kanal folgen Videos dazu. Als Befestigung der Kästen haben wir lange Fichtenstämme (Nisthilfen sollten auf ca. 2-3m Höhe hängen) geschält und am unteren Teil angeschwärzt, um sie haltbarer zu machen. Die Kohleschicht am eingegrabenen Stammteil verhindert durch Ihre antibakterielle Wirkung die Verrottung und verlängert somit die Standzeit der Pfosten enorm. Danach haben wir ca. 2 Spaten tiefe Löcher gegraben und die Stämme eingegraben, mit Steinen eingekeilt und die Nistkästen angebracht.


Für Mauersegler haben wir weitere 2 x 4 Nistkästen gebaut. Mauersegler sind Kolonienbrüter. Es ist somit sinnvoll, mindestens 3 Kästen für einen Standort zu bauen und je mehr davon in der Nachbarschaft hängen, desto größer die Wahrscheinlichkeit der Ansiedelung großer Kolonien. Mauersegler kommen in unsere

Breitengrade zum Brüten und verbringen die kältere Jahreszeit in wärmeren Gefilden. Die Nistkästen sind mittlerweile auch schon angebracht und hängen an Scheunenwänden auf ca. 5-6m Höhe. Wir sind gespannt, ob wir die geschickten Luftakrobaten schon dieses Jahr bewundern können.





3) Die Sonne kommt - Der Garten ruft

Ende Februar kam dann doch noch die Sonne raus und wir konnten den Garten unsicher machen. Der riesige Berg Hackschnitzel-Kompost-Gemisch will auf die Beete. Auch die bisher mit Pappe abgedeckten Pflanzstreifen zwischen unseren jungen kleinen Obstbäumen sind bereit für weitere Mulchschichten. Gesagt, getan. Unzählige Schubkarren-Ladungen später ist der erste Heißrottenkomposthaufen auf den Pflanzstreifen und der Mount Hackschnitzel abgetragen. Den Kompostplatz, der bisher eher unübersichtlich und durcheinander war, haben wir umgestaltet. Ein große L-Förmige Holzkonstruktion mit mehreren Kompostkisten soll es ermöglichen, verschiedenste Materialen zu sammeln und Menschen die Möglichkeit bieten, es dort abzuladen. Der größte Bereich ist für das Lagern der fast fertigen Heißrotten gedacht, bis das Material auf die Beete kann.


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